Mehr Informationen finden Sie im Portal Lernen sichtbar machen


Selbstgesteuertes Lernen

Aus Lernen Sichtbar Machen Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Faktorenbeschreibung

Definition

Selbstgesteuert lernen Schülerinnen und Schüler, wenn sie den Lernprozess selbst in die Hand nehmen. Sie planen ein Vorhaben, suchen nach Informationen, entwickeln Lösungen, über-wachen und bewerten ihre Lernprozesse und -resultate selbstständig. Die Lehrperson unterstützt minimal oder gar nicht.
Selbstgesteuertes Lernen steht auf drei Pfeilern: Wissen, Wollen, Können. Alle drei zusammen ermöglichen selbstgesteuertes Lernen.

  • Wissen bauen die Lernenden z. B. über Lesestrategien auf: Welche Lesestrategie ist bei welcher Lesesituation angemessen? Ein Zeitungsartikel kann überflogen, ein anspruchsvoller Text mit reziprokem Lehren erschlossen werden.
  • Ebenfalls nötig ist der Wille, das erworbene Wissen zu behalten, zu erproben und einzusetzen, wenn es erforderlich ist.
  • Schließlich muss das Wissen aufmerksam auf verschiedene Lerngegenstände und in verschiede-nen Situationen angewendet werden, damit sich Können entwickelt.

Absicht von selbstgesteuertem Lernen ist es, dass Lernende ihre eigene Lehrperson werden. Dies gelingt, wenn sie im Unterricht immer öfter ihre Kompetenz zum selbstgesteuerten Lernen erproben, differenzieren und weiterentwickeln, im Austausch mit Peers und der Lehrperson.
Selbstgesteuertes Lernen wird durch eine Atmosphäre gefördert, in der die SuS und die Lehrperson regelmäßig über Lern- und Lehrprozesse im Dialog sind. Beide zeigen sich mit ihrer Selbstwahrnehmung zum Lernen und Unterrichten und beim Finden von Worten, um diese Prozesse zu beschreiben.
Die Lehrperson kann während Phasen des selbstgesteuerten Lernens die Lernenden beobachten und mit ihnen anschließend die Selbst- und Fremdwahrnehmungen dazu teilen. Alle Beteiligten erweitern so ihr Repertoire an Lern- und Arbeitsstrategien.
Das eigene Lernen autonom steuern zu können ist eine zentrale Kompetenz, die es lebenslänglich weiterzuentwickeln gilt, da sich Lernsituationen- und Anforderungen in den Schul- und Ausbildungsjahren sowie im Berufs- und Privatleben ständig verändern.
Bedeutsam für die Entwicklung von selbstgesteuertem Lernen sind: Absichtsvolles Üben, angemessen herausfordernde Lernziele, Direkte Instruktion, Erfolgskriterien, Lernfeedback, metakognitive Strategien, Peer-Tutoring, Selbstbewertung und Reflexion, Selbstregulations-Strategien, Selbstwirksamkeits-Überzeugung.


engl. Originalbegriff: self-directed learning

Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen

Hattie (2024): ES = 0,67 ; R = 2 (Interpretationshilfe zum Robustheitsindex)

Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible LearningTM MetaX Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. [1]

In diesem Zusammenhang auch interessant

Materialien für die Praxis

Weiterführende Literatur und Studien

Weiterführende Literatur

Studien

Quellen

  • Hattie, John A. C. (2024): Visible Learning 2.0. Deutschsprachige Ausgabe von "Visible Learning; The Sequel" (2023). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
  • Konrad, Klaus/Traub, Silke (2021): Selbstgesteuertes Lernen. Grundwissen und Tipps für die Praxis. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren.



Bitte bewerten Sie: Wie verständlich ist die Beschreibung dieses Faktors?
0.00
(0 Stimmen)

In der Registerkarte "Diskussion" können Sie auch einen Kommentar zum Inhalt dieser Seite hinterlassen (keine Anmeldung erforderlich).