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Angemessen herausfordernde Lernziele

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Faktorenbeschreibung

Definition

Angemessen herausfordernde Lernziele (AhLZ) passen optimal zu den je aktuellen Lernvoraussetzungen der SuS. AhLZ über- und unterfordern die Lernenden nicht – unabhängig davon, ob sie fremd- oder selbstgesetzt sind. Ein zu schwieriges Lernziel hemmt den Lernprozess, weil es bedrohlich wirkt und Stress oder Angst auslöst. Ein zu einfach gesetztes Ziel führt dagegen nicht zu einem Zuwachs an Neuem und kann demotivieren: Aufgaben mit zu tiefen Anforderungen aktivieren das Aufmerksamkeitssystem nicht. Zudem droht Gelerntes ohne hinreichende Anstrengung verloren zu gehen (Roth, 2021, S. 321).

Die Lehrperson formuliert AhLZ entlang des Akronyms s.m.a.r.t.:

  • Welcher spezifische Ausschnitt gewünschter Lernresultate wird gewählt?
  • Wie können diese messbar gemacht werden?
  • Inwiefern sind sie für Lernende attraktiv und ambitioniert (hoch genug)?
  • Wie realistisch ist es, dass sie den Zielzustand zu erreichen können (nicht überfordernd)?
  • Wie ist der Lernzeitraum terminiert?

Die Lernenden können sich an den Zielen orientieren, die Herausforderung annehmen und die Arbeit einteilen. Große Aufgaben werden vorzugsweise mit Teilzielen versehen.

Vygotski (1978) verweist mit dem Konzept „Zone der nächsten Entwicklung“ darauf, den Unterricht auch mit Blick auf das Potenzial der Persönlichkeitsentwicklung der SuS zu gestalten, in Ergänzung zum aktuellen Lernstand. Lehrpersonen können u. a. Peer-Tutoring einsetzen, sodass Lernende voneinander lernen, wie herausfordernde Ziele erreicht werden können. Durch das mehrmalig erfolgreiche Meistern angemessen herausfordernder Aufgaben wächst bei den SuS die Selbstwirksamkeits-Überzeugung und Angst kann vermindert werden.

engl. Originalbegriff: Appropriately challenging goals

Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen

Hattie (2023): ES = 0,60 ; R = 4 (Interpretationshilfe zum Robustheitsindex)

Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible LearningTM MetaX Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. [1]

In diesem Zusammenhang auch interessant

Materialien für die Praxis

Weiterführende Literatur und Studien

Weiterführende Literatur

Studien

Quellen

  • Hattie, John A. C. (2023): Visible Learning: The Sequel. A Synthesis of Over 2,100 Meta-Analyses Relating to Achievement. New York: Routledge.
  • Kobl, Karin/Klotz, Kristina (2019): Eine 1. Klasse fördern und fordern - Deutsch Hinweise, Unterrichtsanregungen und Tipps zum Umgang mit Heterogenität im 1. Schuljahr. 1. Auflage. Augsburg: Auer.
  • Kobl, Karin/Schedl, Tanja (2022): Eine 1. Klasse fördern und fordern - Mathe Individuelle Lernwege für jedes Kind. Hinweise, Unterrichtsanregungen & Tipps für das 1. Schuljahr. 1. Auflage. Augsburg: Auer Verlag in der AAP Lehrerwelt GmbH.
  • Müller, Frank (2016): Selbstständigkeit fördern und fordern handlungsorientierte und praxiserprobte Methoden für alle Schularten und Schulstufen. 5., vollständig überarbeitete Auflage. Weinheim Basel: Beltz.
  • Roth, Gerhard (2021): Bildung braucht Persönlichkeit wie Lernen gelingt. Vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Klett-Cotta.
  • Vygotski, Lev Semenovitch (1978): Mind in society : the development of higher psychological processes. Cambridge Mass: Harvard Univ. Press.



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