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Lernende-Lehrende-Beziehung

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Faktorenbeschreibung

Definition

Abbildung 1: Variablen der Lehrer-Schüler-Beziehung nach Cornelius-White (2007)
Diese fachsprachliche Bezeichnung (auch: "Lehrer-Schüler-Beziehung") meint die Qualität der Interaktionen und Emotionen zwischen Lernenden und Lehrenden. Durch ihre Beziehungspräsenz und -aktivität schafft die Lehrperson günstige Voraussetzungen für die Zusammenarbeit im Unterricht und die Basis für effektives Lernen und Lehren.

Hierfür zeigt die Lehrperson Freude und Motivation am Wissen und am Lernen. Sie nimmt die Lernenden als Personen mit besonderen Merkmalen wahr und hält mit ihnen auch bei Schwierigkeiten auf der kognitiven oder der affektiven Ebene einen gleichwürdigen Kontakt. Mit Einfühlung und Achtsamkeit sorgt sie dafür, dass ein professionelles Vertrauensverhältnis entsteht, sodass sich sowohl Lernende als auch Lehrende respektvoll und angstfrei zu äußern und sich mit ihren Stärken und Schwächen im kognitiven, emotionalen und sozialen Bereich zu zeigen wagen (Roth, 2021, S. 340) Klassenführung; Angst

Mit folgenden Handlungen und Emotionen kann die Lernende-Lehrende-Beziehung gefördert werden (Cornelius-White, 2007):

  • Empathie und Mitgefühl
  • Wärme und positive Beachtung
  • Authentizität
  • Orientierung an den Lernenden und ihren Bedürfnissen
  • Anpassung des Unterrichts an individuelle und kulturelle Besonderheiten
  • Initiierung und Regulierung von Aktivitäten durch die SuS
  • Schaffung positiven zwischenmenschlichen Austauschs

Die Lehrperson trägt sowohl mit ihrer Glaubwürdigkeit und Klarheit als auch mit der transparenten Strukturierung des Unterrichts, dem taktvollen und machtsensiblen Umgang beim Bewerten und beim Lernfeedback zu Aufbau und Stabilisierung einer positiven Lernende-Lehrende-Beziehung bei. Lernende schreiben der Lehrperson Klarheit, Authentizität, Fairness und ein gewisses Maß an Fürsorge zu.


engl. Originalbegriff: Teacher-student relationships
franz. Bezeichnungen: Relations maître-élèves

Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen

Hattie (2024): ES = 0,62 ; R = 5 (Interpretationshilfe zum Robustheitsindex)

Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible LearningTM MetaX Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. Teacher-student relationships

In diesem Zusammenhang auch interessant

Klassenzusammenhalt
Klassenführung
Lehrererwartungen
Glaubwürdigkeit der Lehrperson


Materialien für die Praxis

Kommunikationsmodell nach Friedeman Schulz von Thun und das Eisbergmodell der Kommunikation nach Sigmund Freud mit Arbeitsmaterialien

Weiterführende Literatur und Studien

Weiterführende Literatur

Quellen

  • Cornelius-White, Jeffrey (2007). Learner-centered teacher-student relationships are effective: A meta-analysis. Review of Educational Research, 77(1), 113–143.
  • Felten, Michael (2020): Unterricht ist Beziehungssache. Ditzingen: Reclam.
  • Hattie, John A. C. (2024): Visible Learning 2.0. Deutschsprachige Ausgabe von "Visible Learning; The Sequel" (2023). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
  • Roth, Gerhard (2021): Bildung braucht Persönlichkeit wie Lernen gelingt. Vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Klett-Cotta.



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