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Mastery-Learning

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Faktorenbeschreibung

Definition nach Hattie

(2013, S. 202ff)

Konzept, bei dem die Lehrperson das Tempo des Unterrichts bestimmt und das begleitende Feedback und die korrigierenden Massnahmen kleinschritting steuert. Der Stoff wird aufgeteilt in relativ kleine Lerneinheiten, jede mit ihren eigenen Zielen und ihrer eigenen formativen Einschätzung. Jeder Einheit gehen kurze diagnostische Tests voran, die Informationen geben, um Lücken und Stärken zu identifizieren. Lernende gehen nicht zu neuem Material über, bevor sie nicht den vorhergehenden und grundlegenden Stoff, der als Voraussetzung dient, beherrschen. Mastery-Learning erfordert eine Vielzahl von engen Feedbackschleifen, basierend auf kleinen Einheiten genau definierter, gut aufeinander aufbauender Outcomes.

Synonyme: zielerreichendes Lernen; Akkumulationslernen

engl. Originalbegriff : mastery learning

Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen

Hattie (2014), S. 277: d=0,58 (Interpretationshilfe zur Effektstärke)

In diesem Zusammenhang auch interessant

Klarheit der Lehrperson


Allgemeiner Hinweis

Der Ansatz des Mastery-Learnings findet im deutschprachigen Raum kaum mehr Erwähnung. „Als ein Indiz mag hierfür stehen, dass beispielsweise in der zwölfbändigen Enzyklopädie Erziehungswissenschaft die Schlagworte Mastery Learning oder Zielerreichendes Lernen nur in drei Beiträgen Erwähnung finden und dabei nicht systematisch behandelt werden“. (Achtenhagen et al., 2001, S. 233)

Weiterführende Literatur und Studien

Weiterführende Literatur

  • Gage, Nathaniel L./Berliner, David C. (1986): Pädagogische Psychologie. Weinheim: Beltz. (Kapitel 21.6: Zielerreichendes Lernen (mastery learning))
  • Helmke, Andreas (2012): Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität. Diagnose, Evaluation und Verbesserung des Unterrichts. Klett Verlag. (Kapitel 2.6.3.1 Mastery Learning)
  • Schröder, Hartwig (2000): Lernen - Lehren - Unterricht. Lernpsychologische und didaktische Grundlagen. München: Oldenbourg Verlag. (Kapitel 4.7.4: Mastery Learning)

Studien

  • Bernitzke, Fred Heinz (1987) Mastery-Learning-Strategie als Unterrichtsalternative. Empirische Studie zur Effektivität der Mastery-Learning-Strategie und zu Interdependenzen mit Schülermerkmalen. Reihe: Europäische Hochschulschriften / European University Studies / Publications Universitaires Européennes - Band 305.
Ergebnisse
Die Untersuchung belegt empirisch die Überlegenheit der Mastery-Learning-Strategie gegenüber dem traditionellen Unterricht. Der Autor weist nach, dass durch die Mastery-Learning-Strategie die Bedeutung der Begabungsunterschiede für den Lernerfolg verringert, die Einstellung der Schülerinnen und Schüler zum Unterricht verbessert, und der Leistungsstand aller Schüler deutlich gesteigert werden kann. Die Mastery-Learning-Strategie berücksichtigt schülerspezifische Lern-, Arbeits- und Verarbeitungstechniken und lässt sich im vorgegebenen Stundenumfang realisieren.

Quellen

  • Achtenhagen, Frank/Bendorf, Michael/Getsch, Ulrich/Reinkensmeier, Sandra (2001): Mastery Learning mit Hilfe eines multimedial repräsentierten Modellunternehmens in der Ausbildung von Industriekaufleuten. In: Beck, Klaus/Krumm, Volker (Hrsg.), Lehren und Lernen in der beruflichen Erstausbildung, S. 233-256. Springer Verlag.
  • Hattie, John A. C. (2013, S. 202f): Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
  • Hattie, John A. C. (2014, Anhang C): Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning for Teachers", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.