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Extrinsische Motivation: Unterschied zwischen den Versionen

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Beweggründe, die zu einer Handlung führen, die auf den Erhalt einer Belohnung oder die Vermeidung einer Strafe zurückzuführen sind. <br><br>
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Durch äussere Anreize ausgelöster Antrieb dafür, dass eine Person eine (Lern-) Handlung aus-zuführen bereit ist oder tatsächlich ausführt, um positive Konsequenzen/Belohnungen – z. B. Lob, materielle Gratifikationen – zu erreichen oder negative Konsequenzen/Sanktionen zu vermeiden – z. B. bei Nicht-Einhalten von Terminen oder Leistungsanforderungen in Form von  (sozialem) Ausschluss,  physischen oder psychische Bestrafungen. Extrinsisch motiviertes Verhalten wird durch Aufforderungen von aussen (seitens Menschen/Medien) in Gang gesetzt, deren Befolgung eine  Bekräftigung, deren Ablehnung eine  Schwächung erwarten lässt.
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Auf dem Kontinuum heteronome – autonome Kontrolle können vier Typen extrinsischer Verhaltensregulation eingeordnet werden: externale, introjizierte, identifizierte und integrierte. Die integrierte Regulation bildet zusammen mit der [[intrinsische Motivation|intrinsischen Motivation]] die Basis des selbstbestimmten Handelns / [[selbstgesteuertes Lernen|selbstgesteuerten Lernens]].
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*Hattie, John A. C./Fisher, Douglas/Frey, Nancy/Almarode, John Taylor (2025): Illustrierter Leit-faden: Lehren und Lernen sichtbar machen. Deutschsprachige Ausgabe des „Illustrated Guide to Visible Learning“. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren. [https://paedagogik.de/alle-anzeigen-paedagogik/product/illustrierter-leitfaden-lehren-und-lernen-sichtbar-machen-4292], S. 29.
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==Quellen==
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*Intrinsische Motivation: Definition, Erklärung & Beispiele + Übungsfragen. (o. J.). BWL-Lexikon.de. Abgerufen 10. Januar 2025, von https://www.bwl-lexikon.de/wiki/intrinsische-motivation/
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*Deci, E. L., & Ryan, R. M. (1993). Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeu-tung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39(2), 223–238. [https://doi.org/10.25656/01:11173]
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*Krapp, A. (1999). Intrinsische Lernmotivation und Interesse. Forschungsansätze und konzeptuel-le Überlegungen. Zeitschrift für Pädagogik, 45(3), 387–406. [https://doi.org/10.25656/01:5958]
 
*Schiefele, U., Krapp, A. & Schreyer, I.(1993). Metaanalyse des Zusammenhangs von Interesse und schulischer Leistung. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 25, 120—148.
 
*Schiefele, U., Krapp, A. & Schreyer, I.(1993). Metaanalyse des Zusammenhangs von Interesse und schulischer Leistung. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 25, 120—148.
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*Schiefele, U., & Schaffner, E. (2020). Motivation. In E. Wild & J. Möller (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (S. 163–185). Springer. [https://doi.org/10.1007/978-3-662-61403-7_7]
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[[Kategorie: Faktoren]]
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[[Kategorie: Domäne - Lernende]]
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[[Kategorie: Mediator]]

Aktuelle Version vom 27. Januar 2025, 12:10 Uhr

Durch äussere Anreize ausgelöster Antrieb dafür, dass eine Person eine (Lern-) Handlung aus-zuführen bereit ist oder tatsächlich ausführt, um positive Konsequenzen/Belohnungen – z. B. Lob, materielle Gratifikationen – zu erreichen oder negative Konsequenzen/Sanktionen zu vermeiden – z. B. bei Nicht-Einhalten von Terminen oder Leistungsanforderungen in Form von (sozialem) Ausschluss, physischen oder psychische Bestrafungen. Extrinsisch motiviertes Verhalten wird durch Aufforderungen von aussen (seitens Menschen/Medien) in Gang gesetzt, deren Befolgung eine Bekräftigung, deren Ablehnung eine Schwächung erwarten lässt.

Auf dem Kontinuum heteronome – autonome Kontrolle können vier Typen extrinsischer Verhaltensregulation eingeordnet werden: externale, introjizierte, identifizierte und integrierte. Die integrierte Regulation bildet zusammen mit der intrinsischen Motivation die Basis des selbstbestimmten Handelns / selbstgesteuerten Lernens.

Extrinsische Motivation – besonders wenn dauerhaft dominant – kann von den äusseren Anreizen abhängig machen und damit selbstgesteuertes Lernen dauerhaft hemmen. Andererseits können externe Anreize einen Anschub geben zu beginnen, sich mit dem zu Lernenden auseinanderzusetzen oder gar Spitzenleistungen zu erreichen (z. B. durch Wettbewerbsgewinne/Preise). Zur Verstetigung der Lernmotivation reichen sie jedoch allein nicht aus.

siehe auch Motivation Intrinsische Motivation

Weiterführende Literatur

  • Hattie, John A. C./Fisher, Douglas/Frey, Nancy/Almarode, John Taylor (2025): Illustrierter Leit-faden: Lehren und Lernen sichtbar machen. Deutschsprachige Ausgabe des „Illustrated Guide to Visible Learning“. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren. [1], S. 29.

Quellen

  • Intrinsische Motivation: Definition, Erklärung & Beispiele + Übungsfragen. (o. J.). BWL-Lexikon.de. Abgerufen 10. Januar 2025, von https://www.bwl-lexikon.de/wiki/intrinsische-motivation/
  • Deci, E. L., & Ryan, R. M. (1993). Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeu-tung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39(2), 223–238. [2]
  • Krapp, A. (1999). Intrinsische Lernmotivation und Interesse. Forschungsansätze und konzeptuel-le Überlegungen. Zeitschrift für Pädagogik, 45(3), 387–406. [3]
  • Schiefele, U., Krapp, A. & Schreyer, I.(1993). Metaanalyse des Zusammenhangs von Interesse und schulischer Leistung. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 25, 120—148.
  • Schiefele, U., & Schaffner, E. (2020). Motivation. In E. Wild & J. Möller (Hrsg.), Pädagogische Psychologie (S. 163–185). Springer. [4]