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Direkte Instruktion: Unterschied zwischen den Versionen

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(2013, S. 242ff)
 
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Unterrichtsmethode, die erstmals 1996 von Adams und Engelmann dargelegt wurde, bei welcher die Lehrperson die Lernintentionen und Erfolgskriterien bestimmt, diese den Lernenden transparent macht und durch [[Modellverhalten]] demonstriert, sowie erfasst und bewertet, ob die Lernenden das Vermittelte verstanden haben, indem das Verständnis überprüft wird, und im Rahmen eines Abschlusses erneut zusammenfasst, was sie gesagt haben.
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Direkte Instruktion (DI) ist ein ausgefeiltes didaktisches Konzept. Die Lehrperson konzipiert den Klassenunterricht, die  innere Differenzierung und Individualisierung aufgrund des diagnostizier-ten Lernbedarfs der einzelnen SuS. Das mehrschrittige didaktische Konzept schließt mit dem An-wenden bzw. Übertragen des Gelernten auf neue Aufgaben oder ein kleines Projekt. Eine DI-Phase umfasst zwischen fünf bis zehn Lehrstrategien bzw. Sequenzen (vgl. Helmke, 2021, S. 196; Wellenreuther, 2019, S. 289f; Wild/Möller, 2020, S. 76).
Mit der Direkten Instruktion soll der Leistungsfortschritt der Lernenden beschleunigt werden, d. h. mehr Stoff in kürzerer Zeit unterrichtet werden, auf Transfer jenseits des Auswendiglernens gezielt werden, [[sequenzielles Lernen]] angeregt werden und die Leistungsfortschritte der Lernenden ständig überwacht werden, während sie danach streben, ihre anspruchsvollen Ziele zu erreichen.
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Mit den abgestimmten DI-Phasen gestaltet die Lehrperson den Rahmen für das Gelingen eines vollständigen Lernprozesses. Deshalb legt sie kürzere Sequenzen fest und stimmt sie auf die Lern-voraussetzungen ab. Sie kommuniziert den Lernenden die Intentionen klar und transparent. Bei der Umsetzung jeder DI-Phase beobachtet die Lehrperson die oft unterschiedlich großen Lernfort-schritte und adaptiert, wenn nötig, die Zwischenschritte, damit das Lernen gelingt.
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DI in sieben Schritten:
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1. Bekanntgabe [https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Angemessen_herausfordernde_Ziele angemessen herausfordernder Lernziele], von [https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Erfolgskriterien Erfolgskriterien] und Einsatz eines [https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Advance_Organizer Advance Organizer]
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2. Fachlicher Kurzvortrag der Lehrperson oder Modellieren eines Lösungswegs
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3. Formatives Assessment, um zu erheben, wie viele SuS wie viel wissen bzw. anwenden können
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4. [https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Lernfeedback Lernfeedback] an die Klasse, Teilgruppen oder Einzelne
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5. Ggf. erneuter Input, vereinfacht für Teilgruppen
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6. Für die ganze Klasse oder nach [https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Differenzierung innerer Differenzierung] [https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Bewusstes_%C3%9Cben absichtsvolles Üben] einleiten
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7. Zeit und Aufgabenpool bereitstellen für[https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Ein%C3%BCben_%26_Erinnern  Einüben und Erinnern] oder [https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Rhythmisiertes_vs._geballtes_%C3%9Cben verteiltes vs. massiertes Üben] [https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Transfer-Strategien Transfer-Strategien]
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DI ist lohnend beim Aufbau von fachlichen Kompetenzen und [https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Meta-kognitive_Strategien metakognitiven Strategien], die für das Meistern von weiteren Aufgaben wichtig sind. Besonders jüngere und leistungsschwächere SuS profitieren von DI, weil der Unterricht klar strukturiert ist.  
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Ein Planungsraster «Direkte Instruktion – Unterrichtsplanung in 5 Minuten» kann auf dem fhnw-wiki bei DI heruntergeladen
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''engl. Originalbegriff'': Direct Instruction
 
''engl. Originalbegriff'': Direct Instruction
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====Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen====
 
====Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen====
[[250+|Beywl/Zierer (2018)]]: ''d'' =  0,60 ([[Interpretationshilfe zur Effektstärke]])
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[[250+|Beywl/Zierer (2018)]]: ''d'' =  0,59 ([[Interpretationshilfe zur Effektstärke]])
  
 
Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible Learning<sup>TM</sup> Meta<sup>X</sup> Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. [http://www.visiblelearningmetax.com/influences/view/direct_instruction Direct instruction]
 
Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible Learning<sup>TM</sup> Meta<sup>X</sup> Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. [http://www.visiblelearningmetax.com/influences/view/direct_instruction Direct instruction]

Version vom 6. April 2023, 15:24 Uhr

Faktorenbeschreibung

Definition nach Hattie

(2013, S. 242ff)

Direkte Instruktion (DI) ist ein ausgefeiltes didaktisches Konzept. Die Lehrperson konzipiert den Klassenunterricht, die  innere Differenzierung und Individualisierung aufgrund des diagnostizier-ten Lernbedarfs der einzelnen SuS. Das mehrschrittige didaktische Konzept schließt mit dem An-wenden bzw. Übertragen des Gelernten auf neue Aufgaben oder ein kleines Projekt. Eine DI-Phase umfasst zwischen fünf bis zehn Lehrstrategien bzw. Sequenzen (vgl. Helmke, 2021, S. 196; Wellenreuther, 2019, S. 289f; Wild/Möller, 2020, S. 76). Mit den abgestimmten DI-Phasen gestaltet die Lehrperson den Rahmen für das Gelingen eines vollständigen Lernprozesses. Deshalb legt sie kürzere Sequenzen fest und stimmt sie auf die Lern-voraussetzungen ab. Sie kommuniziert den Lernenden die Intentionen klar und transparent. Bei der Umsetzung jeder DI-Phase beobachtet die Lehrperson die oft unterschiedlich großen Lernfort-schritte und adaptiert, wenn nötig, die Zwischenschritte, damit das Lernen gelingt.

DI in sieben Schritten: 1. Bekanntgabe angemessen herausfordernder Lernziele, von Erfolgskriterien und Einsatz eines Advance Organizer 2. Fachlicher Kurzvortrag der Lehrperson oder Modellieren eines Lösungswegs 3. Formatives Assessment, um zu erheben, wie viele SuS wie viel wissen bzw. anwenden können 4. Lernfeedback an die Klasse, Teilgruppen oder Einzelne 5. Ggf. erneuter Input, vereinfacht für Teilgruppen 6. Für die ganze Klasse oder nach innerer Differenzierung absichtsvolles Üben einleiten 7. Zeit und Aufgabenpool bereitstellen fürEinüben und Erinnern oder verteiltes vs. massiertes Üben Transfer-Strategien DI ist lohnend beim Aufbau von fachlichen Kompetenzen und metakognitiven Strategien, die für das Meistern von weiteren Aufgaben wichtig sind. Besonders jüngere und leistungsschwächere SuS profitieren von DI, weil der Unterricht klar strukturiert ist. Ein Planungsraster «Direkte Instruktion – Unterrichtsplanung in 5 Minuten» kann auf dem fhnw-wiki bei DI heruntergeladen


engl. Originalbegriff: Direct Instruction
franz. Bezeichnung: Enseignement direct

siehe auch: "Handelt es sich bei der Direkten Instruktion um Frontalunterricht?"

Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen

Beywl/Zierer (2018): d = 0,59 (Interpretationshilfe zur Effektstärke)

Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible LearningTM MetaX Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. Direct instruction

Materialien für die Praxis

[noch WORD aufnehmen] Direkte Instruktion - Unterrichtsplanung in 5 Minuten

Weiterführende Literatur und Studien

Weiterführende Literatur


Studien



Quellen

  • Hattie, John A. C. (2013, S. 242ff): Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
  • Hattie, John A. C. (2014, Anhang C): Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning for Teachers", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.