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Peer-Tutoring
Faktorenbeschreibung
Definition
Peer Tutoring ist eine Methode zur Lernunterstützung. Lernende sind als Peer Tutoren und Co-Lehrende für andere Lernende tätig, leiten sie an und fördern deren Lernzuwachs mit ihrem Wissen und Können. Indem Peer Tutoren lehren, vertiefen sie ihr eigenes Wissen und Können im jeweiligen Kompetenzbereich (siehe auch reziprokes Lehren).
Vorrangig dient Peer Tutoring dem fachlichen Lernen und ermöglicht ein Lernen voneinander Selbstregulations-Strategien; metakognitive Strategien; kooperatives Lernen vs. individuelles Lernen.
Peers sind wichtige Vergleichspersonen und wirken gegenseitig auf Einstellungen und Verhaltens-weisen (Wild/Möller, 2020, S. 299). SuS lernen effektiv, wenn sie im PTg die Wahl und den Nutzen der Strategien reflektieren, besprechen, Anpassungen vornehmen und diese begründen.
Bewährt hat sich, dass die Lehrperson dem Peer Tutoring vorausgehend eine spezifische Lernstrategie modelliert (direkte Instruktion). Anschließend werden die Lernenden durch den Peer Tutoren unterstützt, die beobachtete Strategie auf eine ähnliche oder neue Aufgabe anzuwenden Transfer-Strategien.
Tandems oder Gruppen können für das Peer Tutoring z. B. nach angemessen heterogenem Wissens- und Könnensstand oder nach Alter zusammengesetzt werden. Peer Tutoring unterstützt und intensiviert das eigenverantwortliche Aufbauen, Anwenden und Adaptieren von kognitiven, sozialen, verhaltensbezogenen und metakognitiven Fähigkeiten.
engl. Originalbegriff: Peer tutoring
Effektstärken in Bezug auf Schülerleistungen
Hattie (2024): ES = 0,66 ; R = 5 (Interpretationshilfe zum Robustheitsindex)
Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible LearningTM MetaX Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. Peer tutoring
In diesem Zusammenhang auch interessant
Kooperatives Lernen |
Kooperatives vs. individuelles Lernen |
Kooperatives vs. kompetitives Lernen |
Weiterführende Literatur und Studien
Weiterführende Literatur
- Büttner, Gerhard, Jasmin Warwas und Katja Adl-Amini (2012): Kooperatives Lernen und Peer Tutoring im inklusiven Unterricht. In: Zeitschrift für Inklusion-online.net. Abgerufen am 27.02.2014.
- Goy, Antja (2005). Peerteaching – Doppelt gelernt hält besser. In: Sozialmagazin, 30, 4, S. 24-33. Abgerufen am 27.02.2014.
- Killian, Shaun (2016). 5 Keys to Successful Peer Tutoring. Abgerufen am 17.05.2016.
- Schleusener, Sabina Campana (2012): Kinder unterstützen Kinder. Hilfestellungen in heterogenen Schulklassen. Bern: Haupt Verlag.
- Bräuer, Gerd (n.d.): Schüler helfen Schülern – Schreibberatung in der Schule. In: Forum Schulstiftung. Abgerufen am 27.02.2014.
Studien
- Haag, Ludwig/Streber, Doris (2011). Tutorielles Lernen. In: Empirische Pädagogik, 25, 3, S. 358-369. Abgerufen am 27.02.2014.
- Ergebnisse
- Die Studie kann zeigen, dass tutorielles Lernen außerhalb des Unterrichts hilft. In einer Längsschnittstudie über ein Schuljahr unter Einbeziehung einer Kontrollgruppe (mached pairs) haben sich die Tutanden in den schriftlichen Klassenprüfungen in Mathematik um einen halben Notengrad verbessert, in Englisch um gut zwei Zehntel einer Note, während sich in diesem Fach die Kontrollgruppe um den gleichen Betrag verschlechtert hat.
Video
An einem Österreischischen Gymansium findet Peer-Tutoring statt. Wie kann dies im Sinne von Hattie formativ evaluiert werden? Das Video zeigt eine kurze Beratung zu einer solchen Evaluation. [1]
Quellen
- Hattie, John A. C. (2024): Visible Learning 2.0. Deutschsprachige Ausgabe von "Visible Learning; The Sequel" (2023). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
- Kirschenfauth, Milna (2014): Schüler helfen Schülern Implementierung von Peer-Tutoring-Programmen ins Schulleben. Weinheim: Beltz.
- Wild, Elke/Möller, Jens (2020): Pädagogische Psychologie. 3rd 2020. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg : Imprint: Springer.