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Transfer-Strategien: Unterschied zwischen den Versionen

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Damit Lernen effektiv sein kann, müssen die Lernenden in der Lage sein, eine Lern- oder Problemlösungsstrategie spontan, unaufgefordert und passend von einem Kontext auf einen anderen zu übertragen. Dabei kann es sich um eine Übertragung auf 'naheliegende' Probleme oder Aufgaben, die den im Unterricht Behandelten sehr ähnlich sind, oder auf solche, die 'fern liegen'; also in sich stark unterscheiden, in ganz anderen Situationen oder Kontexten.
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Transfer-Strategien (TS) ermöglichen Lernenden idealerweise, eine Lern- oder Problemlösung un-aufgefordert und angemessen auf einen neuen Kontext zu übertragen. <br>
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Wenn Wissen und Können hinreichend eingeübt sind, kann der Transfer unterschiedlich heraus-fordernd gestaltet werden:
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* Leichter und naheliegend ist der Transfer, wenn die neue Aufgabe lediglich an der Oberfläche andere Merkmale zeigt. Im Fall einer mathematischen Aufgabe werden z. B. Zahlenwer-te verändert. Wenn die Lernenden die große Ähnlichkeit zwischen der bereits gemeisterten Lernsituation und dem neuen Kontext erkennen, können sie die Aufgabe lösen.  
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* Anspruchsvoller ist der Transfer, wenn tiefer liegende Merkmale des Lernkontexts verän-ert sind. In diesem Fall geht es nicht mehr nur um das Erkennen von oberflächlichen Ähnlichkeiten, sondern es müssen die Gemeinsamkeiten in der Tiefe gefunden und der gelernte Lösungsprozess analog angewendet werden. 
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* Herausfordernd ist der Transfer, wenn das Problem noch weiter weg vom ursprünglichen Lernkontext liegt. Dann gilt es, dessen Zusammensetzung herauszuarbeiten und darauf die früher gelernten Prinzipien einzusetzen, womöglich auf eine neue Art. <br>
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TS zeichnen erfolgreich Lernende aus: „In der metakognitiven Sicht von Transfer sind erfolgreich Lernende Manager ihres allgemeinen und spezifischen Wissens. Sie müssen über relevantes spezi-fisches und allgemeines Wissen verfügen, müssen allerdings zunächst auch wissen, wie dieses Wis-sen im Kontext von Anwendungsanforderungen genutzt werden kann (Hasselhorn/Gold, 2022, S. 154).  
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''engl. Originalbegriff'': Transfer Strategies
 
''engl. Originalbegriff'': Transfer Strategies
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==Quellen==
 
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*Hasselhorn, Marcus/Gold, Andreas (2022): Pädagogische Psychologie: Erfolgreiches Lernen und Lehren. 5th. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
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*Heymann, Hans-Werner (2015): Kognitiv Aktivieren. Weinheim: Beltz Juventa.
 
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Version vom 20. April 2023, 11:33 Uhr

Faktorenbeschreibung

Definition

Transfer-Strategien (TS) ermöglichen Lernenden idealerweise, eine Lern- oder Problemlösung un-aufgefordert und angemessen auf einen neuen Kontext zu übertragen.
Wenn Wissen und Können hinreichend eingeübt sind, kann der Transfer unterschiedlich heraus-fordernd gestaltet werden:

  • Leichter und naheliegend ist der Transfer, wenn die neue Aufgabe lediglich an der Oberfläche andere Merkmale zeigt. Im Fall einer mathematischen Aufgabe werden z. B. Zahlenwer-te verändert. Wenn die Lernenden die große Ähnlichkeit zwischen der bereits gemeisterten Lernsituation und dem neuen Kontext erkennen, können sie die Aufgabe lösen.
  • Anspruchsvoller ist der Transfer, wenn tiefer liegende Merkmale des Lernkontexts verän-ert sind. In diesem Fall geht es nicht mehr nur um das Erkennen von oberflächlichen Ähnlichkeiten, sondern es müssen die Gemeinsamkeiten in der Tiefe gefunden und der gelernte Lösungsprozess analog angewendet werden.
  • Herausfordernd ist der Transfer, wenn das Problem noch weiter weg vom ursprünglichen Lernkontext liegt. Dann gilt es, dessen Zusammensetzung herauszuarbeiten und darauf die früher gelernten Prinzipien einzusetzen, womöglich auf eine neue Art.

TS zeichnen erfolgreich Lernende aus: „In der metakognitiven Sicht von Transfer sind erfolgreich Lernende Manager ihres allgemeinen und spezifischen Wissens. Sie müssen über relevantes spezi-fisches und allgemeines Wissen verfügen, müssen allerdings zunächst auch wissen, wie dieses Wis-sen im Kontext von Anwendungsanforderungen genutzt werden kann (Hasselhorn/Gold, 2022, S. 154).


engl. Originalbegriff: Transfer Strategies

Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen

Beywl/Zierer (2018): d = 0,86 (Interpretationshilfe zur Effektstärke)

Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible LearningTM MetaX Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. Transfer strategies

In diesem Zusammenhang auch interessant

Materialien für die Praxis

Weiterführende Literatur und Studien

Weiterführende Literatur

Studien

Quellen

  • Hasselhorn, Marcus/Gold, Andreas (2022): Pädagogische Psychologie: Erfolgreiches Lernen und Lehren. 5th. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.
  • Heymann, Hans-Werner (2015): Kognitiv Aktivieren. Weinheim: Beltz Juventa.



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