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Selbstregulations-Strategien: Unterschied zwischen den Versionen
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====In diesem Zusammenhang auch interessant==== | ====In diesem Zusammenhang auch interessant==== | ||
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− | + | *Götz, Thomas/Frenzel, Anne C./Dresel, Markus/Pekrun, Reinhard (2017): Emotion, Motivation und selbstreguliertes Lernen. 2., aktualisierte Auflage. Paderborn: Utb. Schöningh Paderborn. | |
+ | *Hattie, John A. C. (2024): Visible Learning 2.0. Deutschsprachige Ausgabe von "Visible Learning; The Sequel" (2023). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren. | ||
+ | *Roth, Gerhard (2021): Bildung braucht Persönlichkeit wie Lernen gelingt. Vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Klett-Cotta. | ||
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Aktuelle Version vom 21. November 2024, 17:28 Uhr
Faktorenbeschreibung
Definition
Selbstregulations-Strategien umfassen ein Bündel von kognitiven, motivationalen und metakognitiven Lernstrategien, mit denen SuS zunehmend das eigenständige Lernen und Arbeiten erlernen. Wenn diese voll entfaltet sind, benötigen sind minimale oder gar keine Hilfe der Lehrperson.
Mit kognitiven Strategien suchen und durchdenken Lernende Informationen und Lösungen. Mit motivationalen Strategien regulieren sie ihre Suchanstrengungen. Mit metakognitiven Strategien prüfen sie, an welcher Stelle sie auf dem Weg zum Ziel stehen.
Zum Aufbau der Selbstregulations-Strategien müssen anspruchsvolle Lerngelegenheiten angeboten und äußere Bedingungen wie die Hilfsbereitschaft der Lehrperson und Peers, der Arbeitsplatz und Hilfsmittel gewährleistet sein.
Selbstregulations-Strategien werden durch das Modellieren eines Vorgehens, durch direkte Instruktion der Lehrperson oder durch Peer-Tutoring aufgebaut, differenziert und reflektiert. Auch innere Differenzierung mit Pflicht- und Wahlaufgaben zielt auf den Aufbau von Selbstregulations-Strategien. Noch anspruchsvoller sind Lehr-Lernsettings, in denen SuS Themen und Arbeitspläne selbst bestimmen und festlegen, sei es für die Einzelarbeit oder beim kooperativen Lernen vs. individuelles Lernen.
Es gibt eine Vielzahl von überfachlichen und fachspezifischen Selbstregulations-Strategien. Deshalb schwanken die Effekt-stärken je nach Studie. Der Einfluss der Selbstregulations-Strategien ist schwer isolierbar von Einzelfaktoren wie Selbstkonzept der Lernenden (d = 0,48) oder deren Selbsteinschätzung des eigenen Leistungsniveaus (d = 1.28) (Roth, 2021, S. 300f).
engl. Originalbegriff: Self-regulation strategies
Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen
Hattie (2024): ES = 0,51 ; R = 5 (Interpretationshilfe zum Robustheitsindex)
Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible LearningTM MetaX Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. Self-regulation strategies
In diesem Zusammenhang auch interessant
Materialien für die Praxis
Weiterführende Literatur und Studien
Weiterführende Literatur
Studien
Quellen
- Götz, Thomas/Frenzel, Anne C./Dresel, Markus/Pekrun, Reinhard (2017): Emotion, Motivation und selbstreguliertes Lernen. 2., aktualisierte Auflage. Paderborn: Utb. Schöningh Paderborn.
- Hattie, John A. C. (2024): Visible Learning 2.0. Deutschsprachige Ausgabe von "Visible Learning; The Sequel" (2023). Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
- Roth, Gerhard (2021): Bildung braucht Persönlichkeit wie Lernen gelingt. Vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Klett-Cotta.
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