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Lehrererwartungen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen)
 
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Vorwegnahme der Lehrperson zur (künftigen) Fähigkeit und Fertigkeit der Lernenden aufgrund von Informationen wie das vorherige Verhalten der Lernenden in der Klasse, kumulative Informationen aus Schülerunterlagen, der sozialen Herkunft und der Attraktivität von Lernenden.
 
Vorwegnahme der Lehrperson zur (künftigen) Fähigkeit und Fertigkeit der Lernenden aufgrund von Informationen wie das vorherige Verhalten der Lernenden in der Klasse, kumulative Informationen aus Schülerunterlagen, der sozialen Herkunft und der Attraktivität von Lernenden.
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''engl. Originalbegriff'' Teacher expectations
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====Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen====
 
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[[Hattie (2014)]], S. 278: ''d''=0,43 ([[Interpretationshilfe zur Effektstärke]])
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Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible Learning<sup>TM</sup> Meta<sup>X</sup> Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. [http://www.visiblelearningmetax.com/influences/view/teacher_expectations Teacher expectations]
  
 
====In diesem Zusammenhang auch interessant====
 
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==Weiterführende Literatur und Studien==
 
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===Weiterführende Literatur===
 
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*Rosenthal, R., & Jacobson, L. (1974): ''Pygmalion im Unterricht. Lehrererwartung und Intelligenzentwicklung der Schüler'' (Übers.). Weinheim: Beltz. (Original erschienen 1968: Pygmalion in the classroom)
 
*Rosenthal, R., & Jacobson, L. (1974): ''Pygmalion im Unterricht. Lehrererwartung und Intelligenzentwicklung der Schüler'' (Übers.). Weinheim: Beltz. (Original erschienen 1968: Pygmalion in the classroom)
 
*Singer, Kurt (n.d.): [http://www.prof-kurt-singer.de/leitgedanken-erwartungen%20.pdf Leitgedanken: ''Erwartungen von Eltern und Lehrern an die Kinder''.]
 
*Singer, Kurt (n.d.): [http://www.prof-kurt-singer.de/leitgedanken-erwartungen%20.pdf Leitgedanken: ''Erwartungen von Eltern und Lehrern an die Kinder''.]
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===Studien===
 
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*Kratzmann, Jens (2013): [http://download.springer.com/static/pdf/65/art%253A10.1007%252Fs11577-013-0194-9.pdf?auth66=1394879710_816ceb8c907729fde5b2b0cb1ac38fac&ext=.pdf Migrationsgekoppelte Ungleichheit durch niedrigere Erwartungen im Kindergarten?] In: ''Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsycholgie'', 65, S. 73-99.
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*Kratzmann, Jens (2013): [http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11577-013-0194-9 Migrationsgekoppelte Ungleichheit durch niedrigere Erwartungen im Kindergarten?] In: ''Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsycholgie'', 65, S. 73-99.
 
:''Ergebnisse''
 
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:Ähnlich wie auch in Studien zum Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe finden sich kaum Hinweise auf geringere Erwartungen von Erzieherinnen und Erziehern gegenüber Kindern mit Migrationshintergrund. Ungleichheitsverstärkende Effekte durch Erzieherinnen im Kindergarten können daher nicht bestätigt werden.
 
:Ähnlich wie auch in Studien zum Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe finden sich kaum Hinweise auf geringere Erwartungen von Erzieherinnen und Erziehern gegenüber Kindern mit Migrationshintergrund. Ungleichheitsverstärkende Effekte durch Erzieherinnen im Kindergarten können daher nicht bestätigt werden.
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:Die Studie geht der Frage nach, ob sich Schülerleistungen, durch das Über- und Unterschätzen von Seiten der Lehrer, den Lehrererwartungen entsprechend entwickeln. Beim Rechtschreiben beispielsweise zeigt sich, dass sich überschätzte Schüler innerhalb von vier Jahren signifikant besser entwickeln als unterschätzte Kinder. Beim Lesen hat die Lehrerereinschätzung keinen Effekt auf die Entwicklung der Leistung.
 
:Die Studie geht der Frage nach, ob sich Schülerleistungen, durch das Über- und Unterschätzen von Seiten der Lehrer, den Lehrererwartungen entsprechend entwickeln. Beim Rechtschreiben beispielsweise zeigt sich, dass sich überschätzte Schüler innerhalb von vier Jahren signifikant besser entwickeln als unterschätzte Kinder. Beim Lesen hat die Lehrerereinschätzung keinen Effekt auf die Entwicklung der Leistung.
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[[Kategorie: Domäne - Lehrperson]]
 
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2020, 20:25 Uhr

Faktorenbeschreibung

Definition nach Hattie

(2013, S 145f)

Vorwegnahme der Lehrperson zur (künftigen) Fähigkeit und Fertigkeit der Lernenden aufgrund von Informationen wie das vorherige Verhalten der Lernenden in der Klasse, kumulative Informationen aus Schülerunterlagen, der sozialen Herkunft und der Attraktivität von Lernenden.

engl. Originalbegriff: Teacher expectations
franz. Bezeichnung: Attentes de l'enseignant

Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen

Beywl/Zierer (2018): d = 0,43 (Interpretationshilfe zur Effektstärke)

Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible LearningTM MetaX Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. Teacher expectations

In diesem Zusammenhang auch interessant

Lehrer-Schüler-Beziehung


Weiterführende Literatur und Studien

Weiterführende Literatur

Studien

Ergebnisse
Ähnlich wie auch in Studien zum Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe finden sich kaum Hinweise auf geringere Erwartungen von Erzieherinnen und Erziehern gegenüber Kindern mit Migrationshintergrund. Ungleichheitsverstärkende Effekte durch Erzieherinnen im Kindergarten können daher nicht bestätigt werden.
Ergebnisse
Die Studie geht der Frage nach, ob sich Schülerleistungen, durch das Über- und Unterschätzen von Seiten der Lehrer, den Lehrererwartungen entsprechend entwickeln. Beim Rechtschreiben beispielsweise zeigt sich, dass sich überschätzte Schüler innerhalb von vier Jahren signifikant besser entwickeln als unterschätzte Kinder. Beim Lesen hat die Lehrerereinschätzung keinen Effekt auf die Entwicklung der Leistung.

Quellen

  • Hattie, John A. C. (2013, S. 145ff): Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
  • Hattie, John A. C. (2014, Anhang C): Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning for teachers", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.



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