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Lehrererwartungen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen)
 
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====Definition nach Hattie====
  
==Definition nach Hattie==
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(2013, S 145f)  
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Vorwegnahme der Lehrperson zur (künftigen) Fähigkeit und Fertigkeit der Lernenden aufgrund von Informationen wie das vorherige Verhalten der Lernenden in der Klasse, kumulativen Informationen aus Schülerunterlagen, der sozialen Herkunft  und der Attraktivität von Lernenden.
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==Angaben aus den Büchern von John Hattie==
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Vorwegnahme der Lehrperson zur (künftigen) Fähigkeit und Fertigkeit der Lernenden aufgrund von Informationen wie das vorherige Verhalten der Lernenden in der Klasse, kumulative Informationen aus Schülerunterlagen, der sozialen Herkunft und der Attraktivität von Lernenden.
===Englischer Originalbegriff===
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Teacher expectations
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''engl. Originalbegriff'': Teacher expectations
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===Effektstärken in Bezug auf Schülerleistungen===
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''franz. Bezeichnung'': Attentes de l'enseignant
[[Hattie (2009)]], S. 145: d=0,43; Rang 58 von 138<br>
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[[Hattie (2012)]], S. 251: d=0,43; Rang 62 von 150
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====Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen====
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[[250+|Beywl/Zierer (2018)]]: ''d'' = 0,43 ([[Interpretationshilfe zur Effektstärke]])
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Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible Learning<sup>TM</sup> Meta<sup>X</sup> Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. [http://www.visiblelearningmetax.com/influences/view/teacher_expectations Teacher expectations]
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====In diesem Zusammenhang auch interessant====
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==Weiterführende Literatur und Studien==
 
==Weiterführende Literatur und Studien==
 
===Weiterführende Literatur===
 
===Weiterführende Literatur===
*Rosenthal, R., & Jacobson, L. (1974): Pygmalion im Unterricht. Lehrererwartung und Intelligenzentwicklung der Schüler (Übers.). Weinheim: Beltz. (Original erschienen 1968: Pygmalion in the classroom)
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*derstandard.at (2013): [http://derstandard.at/1363707364607/Studie-Lehrer-Erwartungen-widersprechen-Ziel-der-Individualisierung ''Studie: Lehrer-Erwartungen widersprechen Ziel der Individualisierung.]''
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*Ludwig, Peter H./Ludwig, Heidrun (2007): ''Erwartungen in himmelblau und rosarot. Effekte, Determinanten und Konsequenzen von Geschlechterdifferenzen in der Schule.'' Weinheim und München: Juventa.
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*Rosenthal, R., & Jacobson, L. (1974): ''Pygmalion im Unterricht. Lehrererwartung und Intelligenzentwicklung der Schüler'' (Übers.). Weinheim: Beltz. (Original erschienen 1968: Pygmalion in the classroom)
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*Singer, Kurt (n.d.): [http://www.prof-kurt-singer.de/leitgedanken-erwartungen%20.pdf Leitgedanken: ''Erwartungen von Eltern und Lehrern an die Kinder''.]
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===Studien===
 
===Studien===
*Scholze, Madeleine (2010): [http://othes.univie.ac.at/9705/1/2010-03-15_0109774.pdf Lehrererwartungen – Schülerleistungen: Gibt es einen Zusammenhang?] Diplomarbeit an der Universität Wien.
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*Kratzmann, Jens (2013): [http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11577-013-0194-9 Migrationsgekoppelte Ungleichheit durch niedrigere Erwartungen im Kindergarten?] In: ''Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsycholgie'', 65, S. 73-99.
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:Ähnlich wie auch in Studien zum Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe finden sich kaum Hinweise auf geringere Erwartungen von Erzieherinnen und Erziehern gegenüber Kindern mit Migrationshintergrund. Ungleichheitsverstärkende Effekte durch Erzieherinnen im Kindergarten können daher nicht bestätigt werden.
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*Scholze, Madeleine (2010): [http://othes.univie.ac.at/9705/1/2010-03-15_0109774.pdf ''Lehrererwartungen – Schülerleistungen: Gibt es einen Zusammenhang?''] Diplomarbeit an der Universität Wien.
 
:''Ergebnisse''
 
:''Ergebnisse''
 
:Die Studie geht der Frage nach, ob sich Schülerleistungen, durch das Über- und Unterschätzen von Seiten der Lehrer, den Lehrererwartungen entsprechend entwickeln. Beim Rechtschreiben beispielsweise zeigt sich, dass sich überschätzte Schüler innerhalb von vier Jahren signifikant besser entwickeln als unterschätzte Kinder. Beim Lesen hat die Lehrerereinschätzung keinen Effekt auf die Entwicklung der Leistung.
 
:Die Studie geht der Frage nach, ob sich Schülerleistungen, durch das Über- und Unterschätzen von Seiten der Lehrer, den Lehrererwartungen entsprechend entwickeln. Beim Rechtschreiben beispielsweise zeigt sich, dass sich überschätzte Schüler innerhalb von vier Jahren signifikant besser entwickeln als unterschätzte Kinder. Beim Lesen hat die Lehrerereinschätzung keinen Effekt auf die Entwicklung der Leistung.
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==Quellen==
 
==Quellen==
 
* Hattie, John A. C. (2013, S. 145ff): Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
 
* Hattie, John A. C. (2013, S. 145ff): Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
 
* Hattie, John A. C. (2014, Anhang C): Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning for teachers", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
 
* Hattie, John A. C. (2014, Anhang C): Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning for teachers", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
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Aktuelle Version vom 15. Januar 2020, 20:25 Uhr

Faktorenbeschreibung

Definition nach Hattie

(2013, S 145f)

Vorwegnahme der Lehrperson zur (künftigen) Fähigkeit und Fertigkeit der Lernenden aufgrund von Informationen wie das vorherige Verhalten der Lernenden in der Klasse, kumulative Informationen aus Schülerunterlagen, der sozialen Herkunft und der Attraktivität von Lernenden.

engl. Originalbegriff: Teacher expectations
franz. Bezeichnung: Attentes de l'enseignant

Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen

Beywl/Zierer (2018): d = 0,43 (Interpretationshilfe zur Effektstärke)

Die Effektstärke gemäß aktueller Datenlage in der Visible LearningTM MetaX Plattform findet sich über den Hyperlink des englischsprachigen Originalbegriffs. Teacher expectations

In diesem Zusammenhang auch interessant

Lehrer-Schüler-Beziehung


Weiterführende Literatur und Studien

Weiterführende Literatur

Studien

Ergebnisse
Ähnlich wie auch in Studien zum Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe finden sich kaum Hinweise auf geringere Erwartungen von Erzieherinnen und Erziehern gegenüber Kindern mit Migrationshintergrund. Ungleichheitsverstärkende Effekte durch Erzieherinnen im Kindergarten können daher nicht bestätigt werden.
Ergebnisse
Die Studie geht der Frage nach, ob sich Schülerleistungen, durch das Über- und Unterschätzen von Seiten der Lehrer, den Lehrererwartungen entsprechend entwickeln. Beim Rechtschreiben beispielsweise zeigt sich, dass sich überschätzte Schüler innerhalb von vier Jahren signifikant besser entwickeln als unterschätzte Kinder. Beim Lesen hat die Lehrerereinschätzung keinen Effekt auf die Entwicklung der Leistung.

Quellen

  • Hattie, John A. C. (2013, S. 145ff): Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
  • Hattie, John A. C. (2014, Anhang C): Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning for teachers", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.



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