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Zufallsstäbchen/Eisstäbchen

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Zufallsstäbchen/Eisstäbchen
Eine einfache Methode, um zu verhindern, dass immer die gleichen Schülerinnen und Schüler (SuS) aktiviert werden, sind der Einsatz von Holzstäbchen, welche mit den Namen der SuS beschriftet sind. In einem Becher gesammelt dienen sie als Zufallsgenerator, um die SuS nach dem Zufallsprinzip aufzurufen. Eisstäbchen aus Holz eignen sich sehr gut dafür. Ein oder mehrere Namen werden aus dem Becher gezogen, sobald eine Frage gestellt wird. Die so ermittelten Lernenden werden aufgefordert, die Frage zu beantworten. Das Verfahren setzt einen fehlertoleranten Umgang voraus, um authentische Antworten der SuS zu erhalten, und - wenn sie keine Antwort kennen - niemanden blosszustellen.

Varianten

  • Mit Zurücklegen: Das gezogene Eisstäbchen wird unmittelbar nach der Antwort wieder zurück in den Becher gestellt. Dies fördert die andauernde Aufmerksamkeit auch bereits gezogener SuS.
  • Ohne Zurücklegen: Das gezogene Eisstäbchen wird unmittelbar nach der Antwort beiseitegelegt. So werden möglichst viele SuS in der verfügbaren Zeit um eine Antwort gebeten.
    Bei der Variante «Ohne Zurücklegen» kann die Lehrperson die Eisstäbchen je nach Antwort auf unterschiedliche Stapel ablegen (in der Regel zwei oder drei); z. B. «korrekte Antwort», «teilweise korrekte Antwort», «falsche/keine Antwort». Das Ergebnis kann sie den SuS bekannt geben und kurz nennen, welche Konsequenz sie für das weitere Unterrichten zieht. Dabei macht sie sehr klar, dass die Ergebnisse keinesfalls für die Notengebung verwendet werden.


Ziele

  • Die Lernenden werden stärker aktviert und in den Unterricht einbezogen.
  • Die Lehrperson erhält auf Aufgaben Antworten, kann Bedürfnisse einzelner SuS einholen oder nach einer Lernsequenz stichprobenartig erfahren, was im Unterricht funktioniert hat und was nicht.


Erfahrungen von LLSM-Lehrpersonen

Die Lehrperson kann mit den Eisstäbchen am Ende der Lektion die Meinung, offene Fragen oder Anregungen von verschiedenen SuS durch Zufallsprinzip einholen. Die Methode kommt mehrmals pro Woche in unterschiedlichen Settings der Haupt- und Nebenfächer zum Einsatz.

Erfolg

Verschiedene SuS können innert Kürze aktiviert werden. Dank des Zufallsprinzips sind die meisten SuS aufmerksamer dabei, beteiligen sich intensiver am Unterrichtsgeschehen, um nach einer Lernsequenz im Plenum differenzierte Rückmeldungen geben zu können.

Stolpersteine

Diese Methode setzt einen fehlertoleranten Umgang im Klassenzimmer voraus, um einzelne SuS nicht blosszustellen, wenn sie eine fehlerhafte Antwort geben oder keine Antwort kennen. Bei ersten Einsätzen der Methode können Aufwärmfragen gestellt werden, z. B.: «Was ist dein Lieblingstier?»; «Wie viele Minuten warst du heute von der Haustür zum Schulort unterwegs?»

Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern

Die SuS erachten die Methode als «fair», da die Stäbchen nach dem Zufallsprinzip gezogen werden. Zudem fühlen sie sich ernst genommen, wenn sie die Möglichkeit erhalten, ihre Gedanken und Meinung zum Unterricht äussern zu dürfen.

Spezifikationen und Dokumente

Aufwand

geringer Aufwand, sobald die Eisstäbchen mit Namen personalisiert sind

Material

Quellen

Wiliam, Dylan (2011): Embedded formative assessment. Bloomington: Solution Tree.[1]

 

Beispiele zum Download

fächerübergreifend, Primarstufe, von Gunther Grübner, Sprachheilschule Aesch
fächerübergreifend, Primarstufe, Primarschule Zehntenhof Wettingen

Zitiervorschlag

Lehren und Lernen sichtbar machen (LLSM): Methode «Zufallsstäbchen/Eisstäbchen»; in: Methodenwiki LLSM, Pädagogische Hochschule FHNW. URL: https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Zufallsstäbchen/Eisstäbchen (Abrufdatum: tt.mm.jjjj).

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