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Massstabs-Verschiebung bei Selbsteinschätzungen

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Eine Verzerrung, die sich bei mehreren aufeinander folgenden Einschätzungen des eigenen Leistungsniveaus zeigt. Lernende schätzen ihr Kompetenzniveau vor oder zu Beginn einer Unterrichtsfolge oft höher ein als zu einem späteren Zeitpunkt. Sie ersetzen einen bisherigen Massstab durch den der operational ausgewiesenen und ggfs. gemessenen Kompetenzen. Obwohl – oder auch weil – bei ihnen Wissen und Können zunehmen, kann die Selbsteinschätzung der eigenen Kompetenz (zunächst) abnehmen.

Für Lernende kann dies eine frustrierende Erfahrung sein: Obwohl sie sich angestrengt haben, nehmen sie sich als zunehmend weniger kompetent und ihr Lernen als ineffektiv wahr.

Wenn selbsteingeschätztes und gemessenes Kompetenzniveau dauerhaft abweichen, kann dies anstrengungsmindernd bzw. demotivierend sein.

Lohnenswert ist es, wenn Lehrende dieses verbreitete Phänomen gegenüber den Lernenden ansprechen. Es können sowohl Daten zum Verlauf der Selbsteinschätzung als auch zum tatsächlichen Lernzuwachs erhoben werden. Gemeinsam kann erörtert werden, wie mit dieser Spannung produktiv umgegangen werden kann.

Quelle

  • Nguyen, Trang/Foster, Kirk A. (2018): "Research Note—Multiple Time Point Course Evaluation and Student Learning Outcomes in an MSW Course". In: Journal of Social Work Education, Jg. 54, 4, S. 715-723.[1]
  • Schnoz-Schmied, Tanja P./Curcio, Gian-Paolo (2022): "Studienerfolgsmanagement an Hochschulen – kompetenzorientiert zur Professionalisierung". In: Zeitschrift für Hochschulentwicklung, Jg. 17, 2, S. 117-142.[2]