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Direkte Instruktion
Faktorenbeschreibung
Definition nach Hattie
(2013, S. 242ff)
Unterrichtsmethode, die erstmals 1996 von Adams und Engelmann dargelegt wurde, bei welcher die Lehrperson die Lernintentionen und Erfolgskriterien bestimmt, diese den Lernenden transparent macht und durch Modellverhalten demonstriert, sowie erfasst und bewertet, ob die Lernenden das Vermittelte verstanden haben, indem das Verständnis überprüft wird, und im Rahmen eines Abschlusses erneut zusammenfasst, was sie gesagt haben. Mit der Direkten Instruktion soll der Leistungsfortschritt der Lernenden beschleunigt werden, d. h. mehr Stoff in kürzerer Zeit unterrichtet werden, auf Transfer jenseits des Auswendiglernens gezielt werden, sequenzielles Lernen angeregt werden und die Leistungsfortschritte der Lernenden ständig überwacht werden, während sie danach streben, ihre anspruchsvollen Ziele zu erreichen.
engl. Originalbegriff : Direct Instruction
siehe auch: "Handelt es sich bei der Direkten Instruktion um Frontalunterricht?"
Effektstärke in Bezug auf Schülerleistungen
Hattie (2014), S. 277: d = 0,59 (Interpretationshilfe zur Effektstärke)
Materialien für die Praxis
Direkte Instruktion - Unterrichtsplanung in 5 Minuten
Weiterführende Literatur und Studien
Weiterführende Literatur
- Direkte Instruktion - Eine Einführung und ein Vergleich mit Frontalunterricht
- Eibenstein, Felix (2011). Die direkte Instruktion – Eine methodische Grossform. Studienarbeit. Dresden.
- Grell, Jochen & Grell, Monika (2007). Unterrichtsrezepte. Weinheim: Beltz.
- Unter der Lupe: Direkte Instruktion. Ein Auszug aus dem Lernen sichtbar machen Newsletter Nr. 04, Januar 2014
- Wellenreuther, Martin (2007). Lehren und Lernen – aber wie? Hohengehren: Schneider Verlag.
- Wellenreuther, Martin (2009): [Frontalunterricht, direkte Instruktion oder offener Unterricht? Empirische Forschung für die Schulpraxis nutzen. In: Zeitschrift für Schulverwaltung und Schulmanagement, S. 169-172.
- Wiechmann, Jürgen (2000). Zwölf Unterrichtsmethoden. Weinheim: Beltz.
Studien
- Grünke, Matthias (2006). Zur Effektivität von Fördermethoden bei Kindern und Jugendlichen mit Lernstörungen.Kindheit und Entwicklung, 15 (4), 239-254. Direkte Instruktion als eines der effektivsten Unterrichtsmodelle bei Kindern und Jugendlichen mit Lernstörungen. (Abonnement erforderlich)
- Hintz, Anna-Maria & Grosche, Michael (2010). Förderung basaler Lesekompetenzen von erwachsenen Analphabeten nach Prinzipien der direkten Instruktion. Empirische Sonderpädagogik, 2, 25-33. Regressionsanalysen zeigten, dass die meisten Lernende von der Förderung nach den Prinzipien der direkten Instruktion in hohem Masse profitieren konnten. Der erwartete Transfereffekt auf einen standardisierten Lesetest blieb jedoch aus. (Abonnement erforderlich)
- Grosche, Michael (2011). Effekte einer direkt-instruktiven Förderung der Lesegenauigkeit.Empirische Sonderpädagogik, 2, 147-161. Aufgrund sehr langsamer Lernfortschritte bei Analphabeten sind die Ergebnisse relativ inkonsistent. Zwar verbesserten sich die Lernenden teilweise, aber neben einem eingeschränkten Lerntransfer konnten wiederholt zeitweilige Leseverlangsamungen beobachtet werden, was sich durch experimentell erhobene spezifische Lernbarrieren von Analphabeten erklären lässt. (Abonnement erforderlich)
Quellen
- Hattie, John A. C. (2013, S. 242ff): Lernen sichtbar machen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.
- Hattie, John A. C. (2014, Anhang C): Lernen sichtbar machen für Lehrpersonen. Überarbeitete deutschsprachige Ausgabe von "Visible learning for Teachers", besorgt von Wolfgang Beywl und Klaus Zierer. Baltmannsweiler: Schneider Verlag Hohengehren.